Imaginationstherapie: Burnout mit inneren Bildern heilen

Früher war es die Reizüberflutung, die stresste und erschöpfte. Zappen durch die TV-Programme um Ruhe vor dem Alltag zu finden, der an den Nerven und Kräften zerrt. Mittlerweile hat dieses Ablenkungsmanöver jedoch zu einem neuen Desaster geführt: nicht nur giftige Beziehungen und die Arbeit machen krank, sondern auch das Relaxprogramm wird zum Wellness-Stress. Der verzweifelte Kampf gegen den Burnout, dem chronischen Erschöpfungssyndrom, ist ein mit Freizeitaktivitäten gepflasteter Weg. Zeitgleich kollidiert der Mensch mit den Anforderungsprofilen der Gesellschaft. Druck wird zur Sucht, wenn viele Termine zur Rückenmassage, Tai Chi und Pilates und Co. vom Energiestau befreien sollen. Personengruppen aus sozialen Berufen sind besonders vom Burnout betroffen.

Mittels verschiedener Fragebögen, denen u.a. das Maslach-Burnout-Inventar, das Standardinstrument der Burnout-Forschung, zugrunde liegt, wurden bei 89 Innsbrucker Anästhesisten (56 Männer, 33 Frauen) die Präsenz des Burnout-Syndroms diagnostiziert sowie die Anforderungen, Belastungen und Ressourcen des Arbeitsmilieus und deren Konsequenzen erfasst. Das Resultat: 25 Prozent der Anästhesisten zeigten immense Werte auf den Maslach-Skalen sowie„emotionale Erschöpfung” bzw. „Depersonalisation”, ein Fünftel niedrigere Werte auf der Skala „persönliche Leistungsfähigkeit”. Etwa ein Viertel der Probanden war „burnout-gefährdet”; bei drei Anästhesisten ergab sich ein Full Match beim Burnout-Syndrom. Als außerordentliche Belastungen wurden die zehrenden Arbeitszeiten bzw. Nachtdienste genannt, die zu psychosomatischen Konflikten führten.

Nach einer Studie des israelischen Wissenschaftlers Sharon Stoker reagieren die Immunsysteme von Frauen und Männern unterschiedlich empfindlich auf Burnout. Herz-Kreislauferkrankungen treten im Zusammenhang mit Burnout bei Frauen öfter auf, bei Männern ist das Schlaganfall- und Depressions-Risiko erhöht. Hier ist eine wirksame Therapie gefragt. In der Kasseler Habichtswaldklinik sollen die Patienten lernen, auf die Warnsignale des Körpers sensibel zu reagieren. Kleine Auszeiten in der Welt der Imagination bauen Stress ab und bringt mit inneren Wunden in Kontakt. In der mentalen Imaginationstherapie bekommt der Patient ein Gefühl für sein Unterbewusstsein. Diese Bildsprache ist ein Medium, um sich selbst zielgerichtet zu manipulieren. Als Einstieg beginnt man mit dem Visualisieren von Farben am Beispiel einer dicken, roten Tomate. Das Rot ist dabei elementar. Danach kann man alle Assoziationen und Varianten durchspielen wie Grün mit Klee, Lila mit Lavendel, Weiß mit Schnee, Schwarz mit der Dunkelheit der Nacht. Der Therapeut leitet den Patienten an, die aufsteigenden inneren Bilder zu bearbeiten und zu korrigieren. Die Imaginationstherapie ist meist Bestandteil fundierter Gespräche zur Lebensgeschichte im Zusammenhang mit dem psychischen Ist-Zustand.

Die Handlungsimagination hingegen hilft bei einem bevorstehenden brisanten Termin wie z.B einer Gehaltsverhandlung oder einer Prüfungssituation. Hier schreibt man seine eigene Geschichte und behält dabei die Kontrolle, wie sie ausgeht. Positive Formulierungen stärken das Unterbewusstsein. Gute Arbeit leistet speziell bei einem Burnout die Symbolimagination, die direkt die Emotionen anspricht, die beim Burnout oft blockiert werden. Verbindet man Freude z.B. mit einem funkensprühenden, bunten Sternenhimmel, fühlt man förmlich, wie das Glück auf einen herabregnet wie Seelenbalsam. Den Begriff Freundschaft kann man mit einem Kaminfeuer assoziieren, Freiheit mit einem Schiff auf offener See.

Visualisierte Glücksgefühle führen zu real messbaren Endorphinausschüttungen, da das menschliche Gehirn nicht zwischen konkreter Realität und bloßer Vorstellung differenzieren kann. Wenn Bilder vom gewünschten Zustand produziert werden, werden Heilungsprozesse initiiert. Wer diese Übungen lange genug trainiert hat, kann für sich die Zukunft neu erfinden. Ansatzpunkt ist hier der aktuelle Misstand. Was kann man verändern? Wo will ich hin? Sich selbst mit diesen Fragen zu konfrontieren und dann einfach den Film vor dem geistigen Auge ablaufen lassen ist die ideale Preview für das persönliche Happy End. Wer diese Übungen regelmäßig praktiziert, hat die perfekte Burnout-Prophylaxe. Die Imaginationstherapie ist das Werkzeug- Nischen im Alltag muss man selbst finden, um Burnout keine Chance zu geben.

Kontakt:

Ausbildung zum Imaginationstherapeuten:

Brigitte Neusiedl
Gartenstr. 8
86570 Inchenhofen

Tel. 08257/1569, Fax 8378

Imaginationstherapeuten:

Michael Bleichner
Am Sandrain 6
D-76661 Huttenheim

Tel. O7256 9380519

Fax. O7256 944951

Waltraud Märkle
Haller Str. 47
74638 Waldenburg
Tel.-Fax: 07942-940469
information@allumfassende-Heilung.de

Anna Gartner
Tel: +43 (0)699-13013032
Email: a.gartner@kabsi.at
Homepage: www.annagartner.at

Dipl. Päd. Siegfried Lorenz
Mülhauser Str. 41 D
68229 Mannheim
e-mail: info@siegfried-lorenz.de
Homepage: www.siegfried-lorenz.de

Buch:

Michael P. Leiter, Christina Maslach:
Burnout erfolgreich vermeiden. Sechs Strategien wie Sie Ihr Verhältnis zur Arbeit verbessern: Sechs Strategien Wie Sie Ihr Verhältnis zur Arbeit Verbessern (Taschenbuch)
Verlag SpringerWienNewYork

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Else Müller: Duft der Orangen
Phantastische Reisen zu den fünf Sinnen, Kösel Verlag


Copyright Text Ulrike Engel