Die Säulen eines ganzheitlichen Gesundheitskonzepts

Uns allen liegt daran, möglichst lange fit und gesund zu bleiben, denn bekanntlich Gesundheit das höchste Gut und ein wichtiger Faktor, um ein erfüllendes Leben zu führen. Dass Gesundheit kostbar ist und in gewisser Weise „gepflegt“ werden muss, zeigen auch Aussprüche wie „Es gibt viele Krankheiten, aber nur eine Gesundheit.

Doch was genau ist unter dem Begriff Gesundheit zu verstehen? Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) definiert sie als einen „Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlergehens und nicht nur das Fehlen von Krankheit oder Gebrechen“. Hier wird deutlich, dass Gesundheit als etwas Ganzheitliches aufgefasst wird, sozusagen als ein Zusammenspiel von Körper, Geist und Seele. Ist ein Element krank, leiden auch die beiden anderen mit. Dies wussten bereits die alten Römer, ihr Leitspruch lautete: „Mens sana in corpore sano.“ – zu Deutsch: In einem gesunden Körper steckt ein gesunder Geist.“

Dieses Prinzip findet sich auch immer in einem ganzheitlichen Gesundheitskonzept, das aus mehreren Säulen besteht, die sowohl die körperlichen als auch die seelisch-geistigen Aspekte beinhalten. Zentrale Bausteine dieses ganzheitlichen Ansatzes sollen im Folgenden vorgestellt werden.

Ernährung

„Du bist, was du isst.“ Mit diesem kurzen Schlagwort wird betont, welch großen Einfluss die Ernährung auf unsere Gesundheit hat. Manche Heilpraktiker sprechen hier sogar von der täglichen „Medizin“, die wir über unsere Nahrung zuführen.

Wir alle können selbst entscheiden, was und wie viel wir essen. Leider unterlaufen hier viele Fehler, denn die typischen Zivilisationskrankheiten wie Diabetes, Schlaganfall, Herzinfarkt und Adipositas sind in allen westlichen Ländern dieser Erde auf dem Vormarsch. Eindeutig können diese Erkrankungen mit einer falschen Ernährungsweise in Zusammenhang gebracht werden – wir essen zu fett, zu salzig, zu süß, und obendrein zu viel von allem. Statistiken besagen, dass dieser Trend noch weiter zunehmen wird, beginnend mittlerweile sogar im Kindheitsalter – mit dramatischen Folgen für das Gesundheitssystem.

Doch wie sieht die optimale Ernährungsweise aus? Die meisten Ernährungsexperten sind sich einig, dass der Schlüssel in einer ausgewogenen, vielseitigen Ernährung liegt. Auf diese Weise kann unsere Gesundheit am positivsten beeinflusst werden.

Obst und Gemüse sollten reichlich auf dem Speiseplan stehen

Ausgewogene Ernährung ist ein wichtiger Baustein körperlicher Gesundheit
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Ausgewogenheit bedeutet zu wissen, wie viel Sie wovon essen sollten. Hilfreich ist hier die sogenannte Ernährungspyramide. Bei Obst und Gemüse dürfen Sie so richtig zugreifen und sich sattessen. Beide Nahrungsmittel sind nicht nur relativ kalorienarm, sondern enthalten eine Vielzahl an Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen, die für unseren Körper lebensnotwendig sind und somit auch zur persönlichen Gesundheit beitragen. Glücklicherweise ist die Auswahl an Obst- und Gemüsesorten so groß, dass jeder etwas nach seinem Geschmack finden kann. Auch Getreideprodukte wie Brot, Nudeln, Müsli und Reis sollten täglich auf den Teller kommen. Sie sind wertvolle Kohlenhydrat-Lieferanten, die der Körper für seine Energieversorgung braucht. Dabei sollte der Anteil an Vollkornprodukten hoch sein, denn diese verfügen über eine große Menge an Ballaststoffen, die für die Verdauung förderlich sind. Auch Milchprodukte in Form von Joghurt, Käse, Quark oder Vollmilch sollten Bestandteil der täglichen Nahrung sein, sie liefern unter anderem Calcium und Eiweiße, die unser Körper für seinen Stoffwechsel benötigt.

Etwas defensiver sollten Sie bei Fleischprodukten und Fisch sein, hier reicht eine Dosis von zwei- bis dreimal wöchentlich. Fisch stellt uns wichtige Spurenelemente wie Jod bereit, aber auch gesunde, mehrfach gesättigte Fette (sog. Omega-Drei-Fettsäuren). Diese sind in Fleisch nicht enthalten, dafür finden sich in diesen Produkten wichtige Vitamine aus der B-Gruppe sowie Eiweiß. Äußerst sparsam sollten Sie beim Genuss von Süßigkeiten sein, Schokolade & Co. sollte nicht zur täglichen Gewohnheit werden. Bei der Verwendung von Fetten (v.a. zum Braten und Kochen) empfiehlt es sich, vermehrt gesunde Fette wie Oliven-, Sonnenblumen-, oder Rapsöl statt Butter oder Schmalz zu benutzen. Zur gesunden Ernährung gehört es auch, genügend zu trinken. Ein Erwachsener benötigt täglich mindestens 1,5 Liter, diese Trinkmenge steigt bei Hitze oder Sport natürlich entsprechend an. Am besten löschen Sie Ihren Durst mit Mineralwasser oder ungesüßten Tees.

Vielseitigkeit in der täglichen Nahrung bedeutet, auf die große Palette an Obst, Gemüse und Getreide- und Fleischprodukten zurückzugreifen und Abwechslung auf den Teller zu bringen. Da es eine hinreichend große Anzahl an Sorten gibt, sollte Vielfalt auf dem Esstisch herrschen. Als Beispiel zu erwähnen wäre hier die Ernährung nach der Ampel-Methode: Täglich werden rote, gelbe und grüne Obst- und Gemüsesorten verzehrt – so wird Ihre Nahrung automatisch abwechslungsreich. Für Menschen mit geschwächtem Immunsystem oder auch für Vegetarier oder Veganer ist es übrigens ratsam, zu bestimmten Nahrungsergänzungsmitteln zu greifen, damit dem Körper im Sinne einer vollwertigen Ernährung alle wesentlichen Stoffe zugeführt werden können.

Sport und Bewegung

Jedes Kind weiß heutzutage: „Wer rastet, der rostet“. Sport und Bewegung sind die zweite wichtige Säule eines ganzheitlichen Gesundheitskonzepts. Unser Körper kann nur dann dauerhaft gesund bleiben, wenn er regelmäßig trainiert wird. Sonst drohen schnell Übergewicht, Kurzatmigkeit, mangelnde Kondition sowie weitere Folgeerkrankungen. Leider pflegen laut der EU-Arbeitsgruppe „Sport und Gesundheit“ 40-60% der Bevölkerung in der EU eine bewegungsarme Lebensweise.

Grundsätzlich unterscheidet man in Kraft- und Ausdauersportarten. Beides sollten Sie Ihrem Körper und damit Ihrer Gesundheit gönnen, wobei der Ausdauersport den größeren Anteil einnehmen sollte. Beliebte Sportarten, die die Ausdauer trainieren, sind Radfahren und Joggen – hier werden Kondition und Beweglichkeit optimal ausgebildet. Allerdings ist Joggen für Untrainierte weniger geeignet; für diese Personen bietet sich Nordic-Walking an, auch hier kommt es zu einem sanften, aber effektivem Training der Ausdauer. Walking eignet sich auch für Personen mit Übergewicht, abzuraten für diese Gruppe ist hingegen Radfahren und Joggen. Sehr gut eignet ist dafür das Schwimmen, da es die Gelenke schont.

Auch Sportarten wie Inline-Skaten, Aerobic, Skilanglauf oder Wandern zählen zu den Ausdauersportarten. Wenn es die Bedingungen erlauben und Sie Spaß daran haben, sollten Sie nicht zögern. Von der WHO wird empfohlen, sich täglich etwa 30 Minuten bewusst zu bewegen, etwa bei einem flotten Spaziergang. Alternativ wird dazu geraten, an drei Tagen pro Woche sich mindestens 20 Minuten intensiv zu bewegen (etwa durch Joggen oder Aerobic-Einheiten).

Auch der Kraftsport sollte nicht vernachlässigt werden, da er die Muskeln und Sehnen kräftigt, wodurch die Gelenke effektiver arbeiten können. Dies sorgt nicht nur für eine gute Körperhaltung, sondern kann auch orthopädischen Problemen vorbeugen. Kraftsport ist also ein weiterer Bestandteil der körperlichen Gesundheit. Er kann klassisch im Fitnessstudio ausgeübt werden oder auch am Ergometer zu Hause. Wichtig ist, dass gleichmäßig unterschiedliche Körperpartien trainiert werden. In diesem Zusammenhang ist Yoga oder Bodyjuggling zu erwähnen, dass ebenfalls ein effektives Muskeltraining bedingt und die Beweglichkeit fördert.

Ausdauersport verhilft zu mehr Kondition und Fitness

Ausdauersport wie Jogging ist sehr gesund
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Selbstachtung und soziale Verbundenheit

Wie bereits erwähnt, stellt der geistig-seelische Faktor eine wichtige Komponente des ganzheitlichen Gesundheitskonzepts dar. Nur wer sich in seinem Körper wohl und ausgeglichen fühlt, kann dauerhaft gesund bleiben. Selbstachtung und Selbstvertrauen sind die Grundbedingung dafür, dass wir ein zufriedenes Leben führen können. Dies erfordert, sich selbst als Individuum abgrenzen zu können und sich zu behaupten. Eine zentrale Rolle spielen hier auch Anerkennung und Feedback in Form von Lob, das von anderen kommt, das wir uns aber auch selbst geben können. Das richtige Arbeitsklima ist dabei entscheidend, sonst drohen schnell Unzufriedenheit und Stress, die typischen Krankmacher unserer Zeit.

Nicht nur am Arbeitsplatz wirken soziale Faktoren auf uns ein, sondern in unserem gesamten Umfeld, sprich Familie, Freunde und Bekannte, Nachbarschaft, Vereine etc. Menschen sind soziale Wesen und benötigen regelmäßigen Kontakt und Austausch mit anderen, um langfristig glücklich und gesund bleiben zu können. Daher ist es wichtig, nicht nur bei der Arbeit soziale Fähigkeiten wie Kooperation, Frustrationstoleranz und Konfliktlösefähigkeit zu entwickeln. Es geht gerade auch im privaten Bereich (Freunde, Partnerschaft) darum, sich zu vernetzen, gemeinsam etwas zu unternehmen und regelmäßig Gespräche zu führen.

Ist das soziale Umfeld intakt, ist eine wichtige Voraussetzung für die Gesundheit und das Wohlbefinden der jeweiligen Person gegeben. Nichts schadet der geistig-seelischen Gesundheit mehr als soziale Verarmung und Isolation.

Massagen können helfen, Abstand vom stressigen Alltag zu gewinnen

Wellness bedeutet Entspannung und Stressabbau
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Harmonie und Entspannung

Da das Arbeits- und Alltagsleben in unserer modernen Zeit sehr stressig geworden ist (man denke an die Zunahme des Burn-Out-Syndroms und Depressionen), muss ein Ausgleich geschaffen werden, der es erlaubt, sich von den Strapazen zu erholen und Abstand zu gewinnen. Das beste Mittel für Stressabbau sind Harmonie und Entspannung, eine weitere Säule des ganzheitlichen Gesundheitskonzepts.

Wie genau Sie entspannen können, sollten Sie selbst herausfinden, da dies ein höchst individueller Vorgang ist. Die einen genießen einen langen Saunaaufenthalt, andere können bei einer wohltuenden Massage so richtig abschalten und zur Ruhe kommen. Generell sollte also der Wellness-Aspekt in Ihrem Leben nicht zu kurz kommen. Dabei gilt die Regel: Je stressiger es im Erwerbs- und Alltagsleben zugeht, umso häufiger und regelmäßiger sollten Sie sich eine Auszeit gönnen, um wieder Kraft tanken zu können. Für unsere seelisch-geistige Gesundheit ist ein steter Wechsel von Spannung und Entspannung entscheidend. Denn es liegt auf der Hand, dass im umgekehrten Fall ständiges Ausruhen und Faulenzen keine positiven Auswirkungen auf unsere Gesundheit hat, sondern eher zu Unzufriedenheit und Bequemlichkeit führen. Dieser Dualismus von An- und Entspannung in Form von Wellness-Programmen zur Erholung ist somit ein weiterer Schlüssel des ganzheitlichen Gesundheitskonzepts, dessen Beachtung wir uns alle wert sein sollten.